Design ist nicht Branding (und das ist gut so)

Shownotes

Was dich in dieser Folge erwartet:

Design ist wichtig – aber eben nicht Branding. In dieser Folge sprechen Paul & Vinz darüber, warum Design im Branding oft überschätzt – aber gleichzeitig unverzichtbar ist.

Du erfährst:

  • warum Design ohne Strategie reine Kosmetik ist,
  • was gutes Brand-Design wirklich leisten sollte,
  • wie Design-Systeme Marken stärken (und wann sie sie schwächen),
  • warum Unverwechselbarkeit wichtiger ist als Schönheit,
  • wie du dein Design als strategisches Werkzeug nutzt,
  • warum Design kein Selbstzweck, sondern Teil einer größeren Story ist,
  • und weshalb Branding erst dann funktioniert, wenn Design, Haltung & Strategie zusammenspielen.

👉 Fazit: Design ist wichtig. Aber Branding ist das, was bleibt, wenn das Design mal nicht funktioniert.

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Paul: können wir uns mal einem Thema widmen, was bei uns viel zu kurz kommt und immer so bisschen hinten runter fällt, was aber eigentlich dann doch ziemlich wichtig ist, auch wenn wir es manchmal kleinreden. Ich weiß, ich bekenne mich mit aber wir haben jetzt sogar schon mal einen zu Gast und das Thema Design kommt bei uns viel zu und genau den Punkt soll es heute gehen.

Vinz: bullet

Paul: was eigentlich mit diesem großen Thema alles zusammenhängt, welche Aspekte da drin eine Rolle spielen, wie man es wahrscheinlich auch angehen sollte, ein gutes Ergebnis zu Ende einerseits verstehen, warum wir dieses Thema immer so bisschen umschiffen und kleiner reden als es aber genauso verstehen, es ist mehr als ein Duro und es hat absolut einen riesengroßen Anteil im Branding. Aber es ist nicht Branding. Branding ist nicht Design. Das ist schon mal voll weg gehst du denn damit ⁓ wenn Leute auf dich zukommen und sagen, du machst Branding, dann machst du doch schöne Wie fühlst du dich damit und was entgegnest du?

Vinz: Willkommen zu «Mach mal Marke» Branding ohne Bullshit mit Paul und Wins. ⁓ Gott, ich fühle mich am Boden zerstört und es hackt mich an, wenn man einfach noch sagt, du machst doch Grafik und ich so, nein! Nein! Also hallo zuerst mal, Paul. An alle, die zuhören und schauen, natürlich zum einzigen deutschsprachigen Branding-Podcast ohne Cooles Thema. Und kurz vorweg, Design ist wichtig. Einen grossen Teil. Und obwohl wir es immer schlechtredend ein bisschen oder man hat das Gefühl, man Wir reden es ein bisschen schlecht, aber nein, ist sehr finde, es ist halt das Bindeglied, das ist der erste Eindruck. Und es schafft ja auch Vertrauen. Es ist ja wie bei den Leuten Der erste Eindruck zählt. Entweder kannst du dich pflegen, du kannst dir bisschen Mühe für dein Und dementsprechend lässt du natürlich auch eine Wirkung bei deinen Mitmenschen reagiere ich auch mal so? Ja, Mittlerweile, je nach Person, sage ich dann einfach ja voll, das cool. Oder ich gehe dann auch ein bisschen in die Thematik rein und sage ja, es ist schon ein bisschen mehr. Und ich beschreibe es halt immer so, wenn Branding dein Körper ist, dann ist Design ein Arm.

Paul: Spaß!

Vinz: Das Logo der Fingernagel kleinen So beschreibe ich teilweise. Dann checken die Leute eher, was alles dabei oder dazugehört

Paul: ja auch, kannst du ja auch machen, Beispiel Haus. So, das ist der erste Eindruck, wie das Haus von außen aussieht, ob du gerne eintrittst oder nicht. Gleichzeitig auch, wie ist das von innen gestaltet, wie fühlt sich das an? Also Design kann ja all das transportieren und macht das Aber das Logo alleine ist es nicht, das ist dann auch das Logo, was außen am Haus dran ist. Aber es entscheidet nicht darüber, ob das Haus cool aussieht oder nicht cool aussieht. Also. gehe trotzdem nicht gerne in ein schäbiges Haus rein, nur weil das Logo an der Tür cool aussieht. Das alleine bringt es nicht und reicht nicht aus. Aber dieser Logopunkt, ich habe den in der Folge auch echt kurz gehalten, weil ich mir denke, Design ist halt so viel mehr. Also wenn man aus der strategischen Arbeit und alles definiert hat, dann ist Design ja wirklich die Schlussfolgerung für den visuellen Ausdruck. Also man hat alles definiert und dann geht man halt rein und sagt, wie soll denn das jetzt in der ersten Wirkung? visuell transportiert werden, was man definiert Dafür braucht es am Ende des Tages Design und dafür ist es auch Aber du brauchst halt den ganzen Vorbau und das wäre direkt mein erster Punkt, mit dem ich einsteigen möchte. Ohne Strategie geht da gar nichts. Weil sonst, wie soll das sonst funktionieren? Dann weißt du, ich sehe nicht cool geh zu jemandem, der Design kann und Design macht und sagt, mach mir mal drei Vorschläge, wie ich aussehen der oder diejenige setzt sich hin. macht drei Entwürfe aus dem Bauchgefühl raus und zeigt die und dann stimmt man sich ab und dann wird es ein Entwurf. Aber worauf basiert denn dann das? dann hat er wirklich kein Fundament. das ist, ich habe auch, weiß nicht wie es dir geht, ich habe immer ein ersten einen ersten Eindruck und direkt eine Idee im Aber das sagt ja noch keiner, dass es die beste Idee ist und die Idee am besten ist mein Bauchgefühl. Und klar, geschult und so weiter und wir haben ein bisschen Erfahrung. Aber es ist nicht die Lösung, oder?

Vinz: Mmh. Hm. Nein, gehört immer eine Strategie dazu. Ich will noch kurz anmerken, dass bei jedem kleinen Ding keine riesen Fassen kommt immer darauf was die Ziele, die Dementsprechend solltest du als Designer wissen, wie tief graben Oder wie tief muss man Thema Strategie anschnitten? Eine Strategie kann auch einfach sein, du ein Repertoire von drei bis fünf Standardfragen Und zum Beispiel für einen, keine Ahnung, ein Kunde will einfach nur einen Dann musst du auch fragen, ja, für wen ist der Flyer, was wollen wir damit bezwecken? Und was ist denn so generell euer Ziel in der Wirkung? Das sind jetzt aus dem Buch aus drei relevante Fragen. Und wenn du diese beantwortet kriegst,

Paul: Ja.

Vinz: Dann hast du schon gutes Beispiel. Hingegen, du eine Marke entwickeln braucht es halt bisschen mehr ohne dieses Fundament verrennt man sich halt in dieser Es existieren auf einmal 500 Entwürfe. Die sind vielleicht alle mega cool, aber keiner zielt konkret auf ein Vorhaben ab. Auf ein Endziel, das man definiert hat. Und das geht es.

Paul: Ja, bin ja auch so in dieses ganze Thema Branding reingekommen aus dem Design Hintergrund, dass ich bei dem Projekt Nachfragen gestellt habe, weil ich gemerkt habe bei den den ersten Projekten, es gab einen Auftrag, ich sollte einen Flyer machen oder ein Plakat oder irgendwas man fängt an zu gestalten und den Leuten gefällt es nicht, weil die eine andere Erwartung haben und dann lernt man, okay, dann muss man am Anfang über Erwartungen reden. Was wünscht du dir denn überhaupt?

Vinz: Mhm.

Paul: merkt man, es ist nicht freie Kunst, wie in letzten Folge besprochen, sondern es hat dann schon einen Zweck, den man machen soll, den man erfüllen soll mit dem Design. Also muss man vorher ins Gespräch kommen. Und der einfachste Weg ist, Fragen zu je mehr Fragen du oder je mehr Antworten du bekommst, desto mehr Nachfragen gibt es wahrscheinlich. Und dann bist du relativ schnell in der Tiefe wirklich zu hinterfragen. Ja, aber gut, wenn wir jetzt das alles beantwortet haben, stellst fünf Nachfragen und kommst dann drauf. Du willst zwar einen Flyer, aber ich habe das Gefühl, der Flyer bringt dir gar nichts, weil... wir gerade im Gespräch rausgefunden haben, ... dass die Probleme ganz woanders liegen. Und da bist du eigentlich schon in der strategischen Arbeit. Also das machen wir ja auch ganz am Anfang ... erstmal rausfinden, ... ... ist Branding überhaupt die Lösung, die du brauchst? Sind die Probleme nicht ganz woanders? Und wenn die Probleme im Branding liegen, wollen wir da nicht erstmal grundlegend alles definieren, was du machst und was du hast? Oder ganz grundlegend die Fragen, ... wer bist du und für wen willst du da draußen irgendwas machen? ist ja dann am Ende des Tages Branding. Und die Basis ist dann wirklich die Basis für ein gutes Design. Dann kann man nämlich reingehen. Und das wäre mein zweiter Punkt. Nicht einfach irgendwas gestalten, sondern ein System entwickeln, das dich später weiterbringt. Denn Design, ist nicht einfach irgendwas Kreatives, was schön aussieht und die ganze Verpackung nicht aussehen lässt, sondern das ist ein System, was für eine Marke, für ein Unternehmen arbeiten soll. Das heißt, es gibt einzelne Elemente, die man definiert und diese Definition basiert auf der Strategie. Das soll heißen, es geht nicht darum, was hat der Chef für eine Lieblingsfarbe, sondern es geht darum, wen wollen wir erreichen mit dem, was wir tun, was haben die für Erwartungen an uns und welche Farbe kann diese Erwartung transportieren. Welche Persönlichkeit wollen wir gerne rüberbringen und welche Schriftart brauchen wir dafür.

Vinz: Mhm.

Paul: Und brauchen wir dafür eine Schriftart oder zwei Schriftarten und so weiter und so ist dann wirklich nur so ein Abdefinieren von den einzelnen Aspekten.

Vinz: Ja, auf jeden Fall. Was ich noch anmerken würde, ist, auch wenn man zum als endlich einmal das strategische Fundament so definiert, es eigentlich sein sollte, heisst das noch lange nicht, dass es immer auf ein komplettes Redesign bin der Meinung, kann auch immer sehr viel

Paul: Würdest du auch so machen, oder?

Vinz: aus bestehenden Sachen herausholen, indem man sie einfach ein bisschen fein schleift, ein bisschen neu arrangiert, ein bisschen Und diese Zeit, wie bei einem Haus auch, nutzt auch nur eine sogenannte Pinselrenovation. Aber das strategische Fundament ist eigentlich schon eher das Wichtigste, weil dort ... Das sieht man halt nicht im ersten Moment, aber das spürt man. Dort sind halt wirklich die Auswirkungen. Genau.

Paul: Absolut gut, dass du es ansprichst. würde, also kam jetzt zu kurz, würde ich auch immer in der strategischen Arbeit mit sehen. Und bevor man überhaupt irgendwas zu gestalten, muss man natürlich immer gucken, welchen Zweck soll es erfüllen und womit soll man überhaupt arbeiten. Also was gibt es auch schon? Welche Erwartungen sollen dann erfüllt werden und womit will man arbeiten? Genauso finde ich es aber relevant, Dinge hinterfragen zu können. Gerade in dem Prozess. Also nicht blind zu sagen,

Vinz: Mhm.

Paul: Ja, aber das Logo bleibt bitte unangetastet, weil das haben wir erst vor drei Jahren mit der Nichte von der Chefin zusammen gemacht. Das fasst bitte niemand an, das ist gut so wie es ist. Und dann denkst du ja auch, ja, aber gut, wenn wir jetzt alles andere neu machen, weil ihr neuen Eindruck hinterlassen wollt auf dem Markt, dann braucht es auch ein neues Logo. Also das meine ich immer Design ist immer die Konsequenz aus etwas. das hat man im Idealfall vorher definiert.

Vinz: Ja, das ... Ich sage es so, durch die strategische Arbeit kann man aber auch einfach viel erreichen, ohne alles neu erfinden zu müssen. ist halt eine Krankheit, ich das Gefühl habe, dass viele Agenturen per se versuchen, ein Unternehmen einen neuen Stempel Ein neues Design bringt extrem viele Mehrkosten mit sich. Automatisch. Du die ganzen Beschriftungen, Sachen, Merch, der ganze Krasumpel Wenn es einen trifftigen Grund gibt und man in einer Strategie dass wirklich sein Image neu erfinden oder nicht neu erfinden, sondern neu wiederfinden ist das das bessere Wort. Dann macht es durchaus Sinn, aber man kann es auch machen, ohne dass man alles komplett über den Haufen werft. Wenn der Wunsch von einem Kunden, einem Unternehmen dass man gewisse Elemente wie ein Logo einfach beibehalten dann muss man das aber auch respektieren. Dann ist es in meiner Meinung nach auch möglich mit anderen Sachen, vor allem mit so einem Designsystem.

Paul: Mhm.

Vinz: trotzdem einen neuen Wind, einen neuen Touch reinbringen. Weil Design nicht nur ein Logo ist, eben... Dann nimmst du vielleicht Farbe dazu oder reduzierst das Gekund. Oder es neue grafische Elemente rein oder eine neue Bildsprache oder solche Sachen. Und da kannst du auch sehr viel herausholen, wenn das Logo einfach gleich bleibt.

Paul: Mhm. muss man gucken, welche Elemente gleich bleiben sollen. Und da würde ich wirklich die drei Kategorien aufmachen. Du kannst entweder Renovation machen, dass du ein paar Sachen auf den neuesten Stand bringst, Farbe nochmal nachstreichen und so weiter gucken, was gibt es, bisschen Ordnung reinbringen. Du kannst einen Ausbau machen wie beim Haus. Zu gucken, braucht es noch neue Elemente dazu. Gibt es einfach einen neuen Innenausbau, einen neuen Standard für die Küche beispielsweise oder was auch immer. Da

Vinz: Mhm. Mhm.

Paul: Kann man Dinge weiterentwickeln, wenn man so will, oder machst du eine Revolution? Das wäre so was wie Hütte abreißen und neu aufbauen. Also dann wirklich alles komplett neu und sich von allem trennen. Und alles hat jeweils Vor- Nachteile. Ganz, müssten wir fast nochmal in einer eigenen Folge besprechen, was dazugehört. Das kann man aber aufs ganze Branding beziehen. Das kann man aber auch bei den einzelnen Elementen machen. Und wenn wir jetzt immer Elemente sagen, also es sind in meinen Augen immer als erstes natürlich eine Farbwelt, die man aufmacht.

Vinz: Mhm.

Paul: wo man auch sagen kann, es gibt schon Farben, die entwickelt man weiter, da kommen noch fünf dazu. Oder man passt den Farbton einfach leicht an, sodass es kaum auffällt, aber jetzt gut zum Rest des Ganzen passt. Genauso ist es bei der Typografie. Gibt es vielleicht eine Schrift, passt man die leicht an, entwickelt man die weiter oder macht man ganz bewusst, Farbe bleibt gleich und es gibt eine neue Typografie, eine neue Schriftart, die dazukommt. Es ist eine Schriftart, sind mehrere Schriftarten, was auch immer. Da gibt es so viele Feinheiten, die man dann... ausjustieren muss und das ist wirklich wie das einstellen von der Maschine. Dann natürlich Form und Muster die da und andere Gestaltungselemente die eine Rolle spielen sind irgendwelche Linien die auftauchen oder halt Muster im Hintergrund Rahmen die eine Rolle spielen. auch immer. Bildwelt ist ein großer Part der dazu kommt und dann natürlich das Logo was man nicht vergessen darf auch das ist ein Aspekt Aber beim Logo gerade ist immer die Frage, ist es ein Bildelement, ist es Wortmarke, ist es ein Signet, was gibt es, was gehört alles Bis hin dann zum Layout, also zur Anordnung von den einzelnen Elementen. Wie verhalten die sich denn untereinander und miteinander? Gibt es, wenn man viele Farben hat, wann kommt welche Farbe zum Einsatz? Gibt es immer die Gestaltungselemente oder gibt es die on top? Welche Schrift wird wann eingesetzt und so weiter? All das definiert man. Und das sehe ich dann immer so als Baukastensystem. Du hast alle Elemente definiert und manche Elemente davon sind fix. Die sind wie fixiert, die ändern sich nicht ab und andere Elemente können sich aber ändern, je nach Anwendungszweck. Und Anwendungszweck, finde ich, ist entscheidende Punkt, dass man sich, bevor man irgendwas designt, genau überlegt, wo soll das später Anwendung finden? In welchem Rahmen? Ist es nur digital? Ist es auch analog? sind es große Kampagnen. Was braucht man später? Womit arbeitet man? Und vor allem auch wer arbeitet später damit? All das sind Aspekte, die man vorher geklärt haben muss. Und natürlich, das würde ich mit in der Strategie verorten, der ganze Aspekt Kommunikation. Also welche Wirkung will man da draußen hinterlassen? Welche Persönlichkeit willst du als Marke sein? All das spielt halt eine Rolle, wenn du dich dann das Thema Design kümmerst. Und das finde ich so wichtig und deswegen haben wir wahrscheinlich auch jetzt 60 Folgen davor.

Vinz: Mhm.

Paul: zu den anderen Themen aufgenommen und das Thema Design ein bisschen aus dem vorgelassen, weil wie gesagt, ich denke mir immer, entweder hast du schon, wie du gerade meintest, viele Elemente oder du entwickelst die weiter oder revolutionierst die ganze und baust die ganzen Elemente aus, aber alles basiert eben auf dem, was du davor definiert Das ist so der entscheidende Punkt.

Vinz: Das ist so. Was dort vielleicht zu sagen ist, was viele denken, nur weil man optisch sein Unternehmen neu dir das genau nichts, wenn die Leute merken, dass trotzdem noch der gleiche Hundehaufen unten drin dampft. Darum sagen wir auch immer, Strategie ist so grundlegend. Es ist halt das grundlegende Fundament von allem anderen. Oder? Wenn man Ja, anders kann man es nicht sagen.

Paul: Ja. Letztlich macht man ja das ganze Design, das wäre jetzt mein dritter Punkt, so eine Art Unverwechselbarkeit herzustellen. Umständiges Wort, aber letztlich will man einfach wiedererkannt werden. Das ist ja ganz wichtig. Das machen wir mit allen Branding-Elementen, die man definiert, dass einfach, egal wo man ein Unternehmen oder die Marke das erste Mal sieht, dass man immer den gleichen Eindruck bekommt oder dieser Eindruck sich immer innerhalb einer Kultur wiederfindet, die man aufbauen möchte als Marke.

Vinz: Mhm.

Paul: Man will ja immer diese Wirkung hinterlassen und deswegen muss man auch Design-Elemente definieren, damit die alle greifen und das Design zur Wiedererkennung führt. Aber auch, dass es immer zum Branding passt, was man hat, also dieser Wirkung, die man hinterlassen will. Alles das passt irgendwie zusammen und Design ist nun mal das erste, was man sieht und das kann direkt triggern, das kann irgendwas in deinem Kopf auslösen. Wenn man beispielsweise alleine die Form von der Coca-Cola-Flasche sieht, ohne dass da irgendwas drauf steht, denkt man automatisch an Coca-Cola, weil die diese Flaschenform für erfunden haben und gepachtet Wenn man dazu noch die Farbe Rot sieht, denkt man noch mehr an Coca-Cola. Genauso Farbe Rot und Gelb, da denkt man automatisch an McDonalds. Gerade wenn das Gelb dann im gelben Bogen vorkommt, dann merkt man einfach, dass Design-Elemente automatisch mit Marken verbunden sind. Das sind aber Design-Elemente und nicht zwangsläufig die Logos. Natürlich erkennt man das Coca-Cola-Logo Man erkennt aber schon die Flaschenform wieder. Damit will ich auch sagen, es senkt nicht alles vom Logo ab, sondern es geht sehr viel die Gestaltungselemente und darum, ob die Gestaltungselemente konsistent immer wieder verwendet werden. Das ist ganz wichtig, das siehst du ja, und wirst auch nicht müde zu betonen, bei deinen nostalgischen Unternehmen. Wenn die radikal alles neu machen, und alles Alte rauswerfen, dann geht ganz viel Und bei den nostalgischen Unternehmen dürfen die das nicht unterschätzen, dass sowas wie eine Farbe, sie seit Ewigkeiten benutzen, vielleicht auch eine Art Verzierung, dass das zur Marke gehört und dann sollte man das auch wenn man das Design angeht.

Vinz: Ja, auf jeden Fall. Auf jeden Fall. Also eigentlich kann man es so sagen, Design ist dadurch sehr wichtig, weil sie halt ... Weil es halt der strategische Part, was man wirklich an Ziel definiert, oder für sich ... Wenn man den Charakter des Unternehmens definiert, das macht das Ganze greifbar und erlebbar. Oder um das geht es. soll eigentlich wie ...

Paul: Mhm.

Vinz: das Ganze übertragen auf eine andere Ebene. Quasi auf die erfahrbare von einem Kunden, einer Zielgruppe, aber auch für die Firma selber, für die das geht es.

Paul: Absolut. Und das hilft ja später auch. Also es gibt ja Halt. Das machen ja visuelle Elemente mit uns. Das gibt mir eine Sicherheit im Supermarkt, dass ich Produkte nicht mehr, ich muss nicht mehr auf der Packung lesen, was drauf steht. Ich weiß visuell, wie die Packung Joghurt, die ich kaufe, aussehen. Und dann greife ich ins Regal. Und deswegen sind gerade in diesem Segment, wo es ⁓ Verbrauchsgüter geht und auch Lebensmittel

Vinz: Mhm.

Paul: Visuelle Merkmale extrem entscheidend. Denn wenn ich die von heute auf morgen komplett abende und die Joghurtverpackung hat nicht mehr diesen markanten Orangenton wie bisher, sondern ist dann auf einmal blau, dann finde ich den nicht wieder. Dann sehe ich den nicht und dann denke ich, es gibt den nicht, weil ich auch nicht danach suche. Also ich suche dann nach einem Design Element, was ich nicht wieder finde. Das ist jetzt bei kleineren Unternehmen oder auch Handwerksunternehmen nicht so relevant, aber da hat man ja gerade schon den Punkt, wenn man da irgendwas aus der Vergangenheit hat. Ein Betrieb war schon immer dann wäre es halt schade, wenn er in Zukunft nicht mehr grün ist. Und wenn er nicht mehr grün ist, dann braucht es einen relevanten Grund das sind alles schon Designentscheidungen, die man sich gut überlegen muss, was ändert man ab und was nicht. es gibt letztlich der Marke und den Eindruck, man hinterlässt, die Form. Und das ist nun mal der erste Eindruck.

Vinz: Ja.

Paul: Ich würde als letztes noch auf einen großen Punkt reingehen. Das wäre jetzt mein Punkt 4. Das ist nämlich der Realitätscheck. Man kann sich ja unglaublich viel gestalten, aber letztlich muss das Ganze funktionieren. Und da sind wir auch wieder bei dem Punkt. Es ist halt, wenn du ein gutes Designkonzept bekommst, ist es schön, wenn es Chef und Chefin gefällt. Aber es sollte natürlich auch intern das ganze Team abholen. Die sollten sich wiederfinden. Da gibt es den guten Tipp, dass man so ein Team in das Design mit einbezieht, also in den Prozess mit einbezieht, indem man alleine mal nachfragt in einem Design-Workshop, was findet ihr, gehört zum Unternehmen, was für visuelle und haptische Elemente sollten vorkommen in der ganzen Designsprache, die wir entwickeln. Das wäre eine Methode Aber es sollte natürlich letztlich auch die Zielgruppe erreichen. Und man darf der was zutrauen. Man darf auch Veränderungen zutrauen. Aber man sollte zuhören, wenn es Kritik gibt. Und wenn man bewusst Dinge komplett neu macht, sollte man dann auch ein hartes Fell mitbringen, dass man das abhält, wenn sich Leute da vor den Kopf gestoßen fühlen. Und großes prominentes Beispiel dieses Jahr war ja Jaguar. Die haben ja ihre Hardcore-Fans vor den Kahn gefahren mit dem neuen Designensprache, aber die hatten ihre Gründe Die haben jetzt auch ihre Gründe weiterzumachen oder das fallen zu lassen oder was da auch gerade der aktuelle Stand ist. Ich stecke da gar nicht mehr tief drin.

Vinz: Mhm.

Paul: es sollte Gründe geben, warum man Dinge macht. bestes Beispiel dafür ist eigentlich Gap, diese Bekleidungsmarke, die ihr Rebranding nach einer Woche wieder komplett zurückgenommen fast keinen Grund gab von Konsumentensicht und weil es auch nicht gut aussah und weil sich niemand wiedergefunden hat, hat sich niemand gefreut. Und die haben gemerkt, okay, das hat sich nicht gelohnt, wir nehmen es wieder zurück. Aber ein ganz anderer Realitätscheck.

Vinz: Mhm.

Paul: sind die Punkte Barrierearmut beispielsweise und da kann ich jedem nochmal empfehlen, sich die Folgen mit Enrico dazu Das sollte Standard sein für alle Leute, die Design machen, dass man darauf achtet, dass es einen gesunden Farbkontrast gibt zwischen einer Primärfarbe und einer Sekundärfarbe, also auf gut Deutsch zwischen der Schriftfarbe und dem Hintergrund. Wenn man eine weiße Schrift auf einem hellgelben Hintergrund hat, dann kann man es nicht lesen und das betrifft nicht nur alte Leute, sondern das betrifft dann auch uns beispielsweise und eine junge Zielgruppe. Und es macht einfach keine Lust. Das legt nicht ein. dann sollte Text in einer bestimmten Größe ... immer noch lesbar sein. Also wenn er zu klein geschrieben ist, macht das keinen Spaß. Wenn er zu eng geschrieben ist, macht er keinen Spaß. Wenn es zu weit auseinander ist, ... der Zeilenabstand, macht es keinen Spaß. Das sind irgendwie so Design Basics. Und ich finde, ... da muss man nicht Kunden danach fragen, ob die Bock darauf haben oder nicht. Das macht man einfach heutzutage. Da achtet man drauf, ... dass möglichst viele Menschen das Zeug, was du gestaltest, auch anwenden und sehen können. Bis hin zu, und wie gesagt, hörte ich die Folge mit Enrico an, bis hin zu Animationen. Nur weil es Animationen heutzutage gibt und die möglich sind und man lustige Effekte machen kann, heißt das nicht, dass man da alle reinpacken muss, auch wenn Chef oder Chefin das cool finden, sondern man sollte halt soll denn später vom Design profitieren, wer soll denn meine Informationen wahrnehmen und verstehen können und will ich der Person wirklich? diese Effekte, Animationen zumuten. Aber Effekte kann man gerne nutzen, weil die eine Botschaft unterstreichen können. Das ist jetzt soll kein Verbot sein, einfach achtet da auf ein gesundes Gleichgewicht, dass es Menschen nutzen können. Und gerade so dieser Thema Barrierearmut, das betrifft einfach viel mehr Menschen als man denkt. Und es wäre super schade, wenn man ein cooles Konzept hat, eine coole Botschaft, ein cooles Design, aber beim Design hört es auf, weil es Leute nicht lesen und nicht nutzen können. Dann

Vinz: Mhm.

Paul: vergrault man Menschen so verdammt schnell. Und dieses Vertrauen kann man nicht wiederherstellen. Auch dazu haben wir mal eine Folge gemacht. Genau, sind alles so meine Punkte zu dem Punkt. Checkt das einfach, ob es wirklich funktioniert oder ob es einfach nur schön aussieht.

Vinz: Ich glaube, mein wichtigster Punkt wäre einfach Balance zu Das ist vor allem in meinem Metier so, entweder ist es so überladen und altbacken, dass es einfach scheisse aussieht oder es ist so krass verkrampft, minimalistisch, dass es einfach kompletten Charakter verfälscht von einem Unternehmen, von der Geschichte oder von dem, was man eigentlich sagen will. Darum finde ich halt einfach Kunst liegt darin,

Paul: Mhm.

Vinz: bewusst zu reduzieren, ohne Dessenz verloren geht. Das ist etwas vom Wichtigsten, was ich auch gelernt habe in meinem Studium, Animationsfilm. Weil dort hast du, wenn du jedes Bild, jedes Frame, wenn du 24 Bilder in der Sekunde hast, oder auch nur 12, du musst dir immer überlegen, welches Element braucht es wirklich? Weil jeder Strich, den du mehr machst, musst du nachher auf hunderten, und tausende Bilder immer wieder wiederholen. Das ist etwas, was man aber auch auf statische Sachen oder animierte Sachen übertragen kann oder auf den Inhalt. Denn Kunst besteht eigentlich nicht darin, ⁓ möglichst viel herzuklatschen oder zu oder was auch immer, sondern dass es so dargestellt wird. dass man es immer noch checkt und dass es das Augenmerk auf das Wichtige, auf das Wesentliche Und das geht es. Und da hilft ein durchdachtes Designsystem, wo ein Logo auch einfach ein Teil davon extrem. Und wenn das sauber gemacht werden will, braucht es aber auch ein strategisches Fundament, das klar definiert ist, warum man das so machen wie man es machen will, was für Gründe hat es.

Paul: Genau. Und dann Ego einpacken und zwar von allen Seiten, von den Leuten, es entscheiden dürfen, denen der ganze Bums gehört und den Leuten, die es gestalten. Sondern es geht wirklich darum, es muss einen Zweck erfüllen. Sonst ist es kein Design, sondern schöne Kunst. da, wie du gerade meintest, nicht nur Balance, ich würde auch noch sagen, Fokus aufs Wesentliche. Also sich wirklich reduzieren auch, weil unglaublich viel möglich ist und vieles sieht auch cool aus und macht einen coolen ersten Eindruck. Und das ist ja auch Sinn und Zweck, aber

Vinz: Hm.

Paul: Auch da die Frage dahinter, wer wendet das später an? Ich kenne auch so viele Manuals, die super cool aussehen und ganz viele Anforderungen stellen. Und letztlich denkst du dir ja, aber die Person, die es anwendet, die hat nicht mal ein Grafikprogramm. So, die kann nicht immer damit umgehen. Wie soll das dann später funktionieren in der Anwendung? Muss man für jedes Teil, was neu dazukommt, sei es jetzt Plakat, Flyer, Werbeanzeige, was auch immer, muss man immer zur Agentur rennen, damit die das für einsetzt? Oder sind es vielleicht auch Systeme, die man selber im täglichen Gebrauch anwenden kann. Und da habe ich die Erfahrung gemacht, je komplexer sowas ist und je umständlicher so ein Designsystem, desto weniger wird es angewendet. Und das führt dann einfach dazu, dass man vielleicht eine coole Website hat, cooles Design, die Leute aber für die Präsentationsvorlage intern oder wenn sie für ein Kundenangebot erstellen, dann wieder auf eine generische PowerPoint-Vorlage zugreifen oder die neue Schriftart nicht installieren können und so weiter und zu faul sind. Also wenn man da nicht darauf achtet, dass das Ding dann später auch konsistent angewendet wird, dann kann man es wenn das ein Problem ist, dann achtet darauf, dass es im ganzen Unternehmen Bewusstsein dafür gibt. Dann braucht es auch da eine Schulung am Ende und vielleicht auch eine kleine Feier oder eine Einladung dazu, zu sagen, hier haben wir ein neues, cooles Design, das soll euch bei der Arbeit unterstützen und deswegen ist es uns wichtig, dass ihr es anwenden könnt. Und wenn es nicht anwenden könnte, dann müssen wir als Designerinnen dafür sorgen, dass es funktioniert. Dann müssen wir Sachen reduzieren oder gucken, dass es leichter anwendbar wird oder was auch immer. Müssen wir halt eine Lösung dafür finden. Aber kann ja nicht sein, dass es dann nur nach Außenkohl wirkt, aber nach innen nicht genutzt werden Finde ich noch wichtig.

Vinz: Mhm. Hört hört.

Paul: noch Punkte, die du loswerden willst zum Thema Design, was dir am Herzen liegt.

Vinz: Nein, es ist schon... Es ist gutes Design basiert immer auf einer Strategie. Sei es nur die Antwort auf eine bestimmte Frage, ist auch schon Strategie. Es immer darauf an, wie tief man in die Tiefe gehen Design ist sehr machtvoll, wenn man es so sieht. Form follows function. etwas heisst es. Da sollte man sich einfach auch Irgendwas, wodurch er halte.

Paul: Ich hätte jetzt zusammenfassend das auch mal wie du in einen Satz gebracht. Und zwar, ich habe mir ein gegeben, ich habe mich von dir inspirieren lassen. Design ist der erste Eindruck und der funktioniert nur, wenn du die Strategie in ein modulares System übersetzt, das für dich arbeitet und überall funktioniert. Und zwar lesbar, wiedererkennbar und anwendbar.

Vinz: ⁓ Hahaha. Ei Paul, das doch schön. Aber da muss schon noch ein bisschen philosophische Würde sein. kann man schon noch rein.

Paul: Ich bin mir müde, es ist gut geworden. Okay. Feuern noch ein. Ach so. Ja, ja, okay. nächste Mal machst du das wieder. Falls da jemand den elegant philosophisch Vince als Unterstützer haben möchte, kann er sich gerne mal bei Vince melden. Der hat eine Feuerprobe. der Witz ist ja immer, wir betonen, wie wichtig Strategie ist, wenn

Vinz: Bye!

Paul: Unternehmen aber auf uns zukommen und sagen wir brauchen Hilfe mit unserer Marke, gucken wir auch bloß am Anfang aufs Design und den ersten Eindruck und erst danach in die Tiefe. Von dem her Design ist wichtig und wer da mal einen Blick von außen drüber geworfen haben will, kann sich da gerne bei Vince melden, kann sich auch bei mir Wie wir lassen uns vom ersten in die Irre führen, danach genau zu verstehen, warum wir in die Irre geführt worden und was eigentlich dahinter steckt.

Vinz: Genau. Ja, bis...

Paul: Was für ein umständlicher Call to Action in Form von meldet euch doch einfach.

Vinz: Ja, kann ich noch zustimmen. Wenn ihr Hilfe braucht, meldet euch gerne bei Paul oder mir. Und hinterlässt gerne wieder mal Kommentare. Interessiert euch das Thema Vielleicht auch das Thema Kommunikation an sich? Warum das vielleicht auch spannend und würzig Da haben wir dann aber, dürfen wir schon teasern, da haben wir in näher Ferne auch noch ein

Paul: ja.

Vinz: Spannender Interviewgast, diesem Thema ordentlich was Von daher würde ich sagen, lasst sprechen. Hau rein, bis zum nächsten Mal.

Paul: Bis dahin und wer es noch nicht gesehen hat, tragt euch in unsere Weihnachtsyberraschungsliste ein. Die gibt es noch. Weihnachten steht bald voll der Tür. Es gibt eine Überraschung und wer das nicht verpassen will, sich jetzt eintragen. Also macht es wirklich jetzt, weil sonst vergisst man das wieder. Ansonsten viel Spaß beim Marke machen und bis zum nächsten Mal.

Vinz: What? Ciao!

Paul: Ciao!

Vinz: Vielen Dank, dass ihr bis hierher geschaut oder gehört habt. ihr mehr über das Thema Design an sich wissen wollt, dann hinterlässt gerne einen Kommentar. Bis nächstes Mal, ciao!

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